Möchten Sie die Leistungsfähigkeit Ihres Kraftfahrzeugs steigern oder die Optik individualisieren, stehen Ihnen verschiedene Wege offen. Sie alle werden unter dem englischsprachigen Fachbegriff „Tuning“ – auf Deutsch: Feinabstimmung – zusammengefasst. Während sich fast jedes Bauteil an Zwei- oder Vierrädern verändern lässt, ist die Veränderung in Deutschland nicht automatisch legal.

Was bedeutet „Tuning“?

Sind sie mit der Leistung oder Optik Ihres Wagens unzufrieden, steht es Ihnen frei, gewünschte Elemente entsprechend anzupassen. Die baulichen Methoden zur individuellen Neugestaltung motorisierter Fahrzeuge werden unter dem Oberbegriff „Tuning“ zusammengefasst. Unter anderem können Sie die

  • Akustik der Auspuffanlage
  • Optik der Türgriffe
  • Aerodynamik oder PS-Anzahl

in Einzelteilen oder ihrer Gesamtheit verändern. Während sich auch Motorräder, LKW und E-Bikes tunen lassen, stehen Ihnen bei PKW besonders viele Möglichkeiten offen.

Was können Sie an Fahrzeugen tunen?

Durch stetige technische Weiterentwicklungen, vermehrten Softwareeinsatz und regenerative Antriebsarten eröffnen sich auch neue Optionen beim Tuning. Grundsätzlich sind Ihnen technisch kaum Grenzen gesetzt – unter anderem können Sie folgende Maßnahmen durchführen:

Leistungssteigerung und Kraftstoffeinsparung

  • Beim Chip-Tuning programmieren Sie werkeingestellte Software um. Durch Veränderungen an der Einspritzung, beim Ladedruck oder dem Motor-Drehmoment lassen sich Maximalgeschwindigkeiten erhöhen oder die Lebensdauer von Wagen verlängern.
  • Eco-Tuning zielt auf einen geringeren Kraftstoffverbrauch.
  • Weitere Optionen bestehen in der Feinabstimmung der Ansprechzeiten von Gaspedal und Kupplung, dem Einbau strömungsoptimierter Katalysatoren oder einer Benzineinspritzung.
  • Durch kühle Temperaturen in den Verbrennungszellen lassen sich Drehzahl, Leistung und Geschwindigkeit steigern. Während Sie hierfür Ladeluftkühler verbauen dürfen, ist die in den USA weit verbreitete Lachgaseinspritzung in Deutschland verboten.
  • Beim Chopping werden aus Karosserie-Säulen gezielte Komponenten herausgelöst und so das Fahrzeugdach herabgesetzt. Als Resultat vermindern sich Luftwiderstand, Wagengewicht und Kraftstoffverbrauch.
  • Zum Tieferlegen Ihres Fahrzeugs schweißen Sie beim „Channeling“ einen „Kanal“ in die Unterseite Ihrer Fahrzeugkarosserie. Alternativ können Sie auf kürzere oder weichere Federn oder geeignete Stoßdämpfer zurückgreifen: Der Fahrzeugschwerpunkt sinkt, Kurvenhaftung und Kontrolle werden verbessert.

Tipp: Tauschen Sie für eine maximale Effektivität Federung und Stoßdämpfer zeitgleich aus.

Sie können Ihr Auto auch aus optischen Gründen tiefer legen. Daneben stehen Ihnen für einen individuellen Look weitere Möglichkeiten offen, welches Sie unter https://www.bussgeldkatalog.de/tuning/ nachlesen können.

Optische Veränderungen

  • Zur Farbveränderung der Karosserie können Sie aus verschiedensten Fahrzeug- und Carbonlacken mit schimmernden oder mattierenden Effekten wählen. Mit einem Carwrapping halten Sie sich eine jederzeitige erneute Veränderung offen: Die kompletten oder teilweisen Folierungen lassen sich einfach wieder ablösen.

Hinweis: Lackierungen in Warnfarben sind im Normalfall öffentlichen Rettungsdiensten vorbehalten.

  • Beim Cleaning entfernen Sie unerwünschte Elemente wie Zierleisten oder Spoiler. Die entstehenden Löcher werden verschweißt, verspachtelt und lackiert.
  • Beliebt sind auch Chromfelgen oder breite Reifen. Auch der Austausch herkömmlicher Türsysteme zu Scheren- oder Flügeltüren ist ein populäres optisches Tuning.

Hinweis: Breite Reifen verändern nicht nur die Optik, sondern auch Kurvenlaufeigenschaften und Bremsverhalten.

  • Im Innenraum können Sie Form, Farbe oder Bezüge Ihrer Sitze ändern oder Ihren Armaturen durch ungewöhnliche Materialien oder Beleuchtung einen neuen Look geben.
  • Ebenfalls zum optischen Tuning zählen Beleuchtungen wie Einbauten sogenannter Angel-Eyes als Scheinwerfer oder Verwendungen von LED-Lampen. Art, Form und Intensität sind gesetzlich geregelt. Grundsätzlich verboten sind
    • Unterbodenbeleuchtungen
    • Lackierungen von Scheinwerfern
    • Änderung vorgegebener Farben von Glühlampen

Innenraumbeleuchtungen müssen während der Fahrt ausgeschaltet bleiben.

Akustische Anpassungen

Beim Audio-Tuning bauen Sie neue Boxen oder Sound-Anlagen in Ihren Wagen ein oder verstärken die Geräuschentwicklung Ihrer Auspuffanlage oder Ihres Motors.

Hinweis: Die Lautstärke im Innenraum darf Warnsignale von außen nicht übertönen.

Worauf müssen Sie beim Tuning achten?

Aus Sicherheitsaspekten für alle Verkehrsteilnehmer müssen Sie bei jedem Eingriff in bauliche Maßnahmen des Fahrzeugs gesetzliche Vorgaben einhalten. Geregelt sind diese

  • im Straßenverkehrsgesetz
  • der Straßenverkehrs- und Fahrzeugzulassungsverordnung

Achten Sie beim Kauf daher auf amtliche Prüfzeichen wie eine

  • Allgemeine oder EU-Betriebserlaubnis
  • ECE (Economic Commission for Europe)-Genehmigung

Hinweis: Herkömmliche Ersatzteile kommen geprüft in den Verkauf und lassen sich daher sofort einbauen.

Wenden Sie sich bei fehlender Genehmigung, einem Chiptuning oder mehreren Anpassungen zugleich an den TÜV oder die Dekra, lassen sich das genehmigte Tuning in Ihre Fahrzeugpapiere eintragen und informieren Sie Ihre Versicherung. Andernfalls drohen Ihnen

  • Bußgelder
  • Punkte in Flensburg
  • Entzug oder Löschung der Fahrzeug-Betriebserlaubnis
  • eine Fahrzeugbeschlagnahme
  • Verlust von Herstellergarantie oder Versicherungsschutz

In Zweifelsfällen können Sie sich an zertifizierte Tuning-Werkstätten wenden.